Stubenspiel in 2 Akten
Wally Strominger, "Geierwally" | Marion Wigand |
Strominger, Vater von Wally | Günter Schweiger |
Josef ("Bärensepp") | Christian Hauber |
Vinzenz, Adler (alt), Murzoll (Berg) | Michael Hartl |
Afra, Adler (jung) | Esther Beringer |
Musik und Chor: | |
Dr. Werner Schabenberger | Gitarre |
Peter Frank | Ziach |
Kathrin Frank | Tuba, Geige |
Wolfgang Moder | Gesang |
Bettina Straka | Zither, Gesang |
Gerlinde Braun | Gesang |
Brigitte Steil | Gesang |
Florian Seidl | Gesang |
Beleuchtung | Franz Kiermeyer |
Adlermasken und Kostüme | Michael Patzelt |
Maria Schweiger | |
Werbung, Bilder, DVD | Roland Bauer |
Kartenvorverkauf | OMV-Tankstelle |
Fam. Schmid |
Kurze Inhaltsbeschreibung:
Urwüchsig und stolz wie die mächtigen Tiroler Berge, in denen die Geschichte spielt sind auch die Menschen, um die sich die Handlung dreht. In unbändigem Trotz widersetzt sich Wally ihrem Vater, der ihr den ungeliebten Vinzenz als Bräutigam aufzwingen will. Sie verläßt das Vaterhaus, nimmt Einsamkeit und Not auf sich. Abenteuer, dramatische Szenen, Gefühle, Leidenschaft, Demütigung und zum Schluß ein ... ???
Viele Menschen verbinden mit der Geierwally eine wahre Geschichte, die so wie sie im Film oder auch hier bei uns auf der Bühne erzählt wird, nie passiert ist.
Mit richtigem Namen hieß die später unter „Geierwally“ berühmt gewordene Tirolerin Maria Anna Knittel (verheiratete Steiner). Als die siebzehnjährige Büchsenmachertochter in die Hosen ihres Bruders Honnus schlüpfte, da ahnte sie nicht, dass Ihr kühnes Wagnis, einen Adlerhorst in der Saxenwand auszuheben, Geschichte machen würde. Keiner der Burschen aus Elbigenalp hatte den Mut aufgebracht, sich in die wilden Klüfte, dem Madauergrund abseilen zu lassen. Doch die Nanno (so wurde sie im Volksmund genannt) erklärte kaltblütig, dass „sie der Mann dazu sei“ und schwebte bald in halsbrecherischer Höhe ihrem Ruhm als „Geierwally“ entgegen. Ihr Abenteuer vom Adlerhorst bestand sie 1858 und ein weiteres Mal im Jahre 1863.
Der Roman „Die Geierwally“
Die in München geborene Buchautorin Wilhelmine von Hillern hielt sich des öfteren in Tirol als Touristin auf, entdeckte das von Anna gemalte „Adlerbild“ im Geschäft von Engelbert Stainer in Innsbruck, den Anna inzwischen geheiratet hatte. Sie ließ sich von ihr die verwegene Aktion und wohl auch sonst einige bedeutsame Ereignisse aus ihrem Leben erzählen, taufte die Heldin in „Wally“ um, versetzte den Ort der Handlung in das damals bekanntere Ötztal und machte aus der Geschichte – dem Geschmack der Zeit entsprechend – eine schaurig, schöne Heimatromanze. Daraufhin wurde die Geschichte über die „Geierwally“ noch vielfach von Schriftstellern und Komponisten aufgeführt.
Die Schwoagara Dorfbühne spielt eine Fassung des bekannten Autors Dr. Ekkehard Schönewiese, von dem auch das von der Dorfbühne mit großem Erfolg aufgeführte Stubenspiel „s’ Almröserl“ oder „Jennerweins Ende“ stammte.
Zeitgeist
Das ausgehende 19. Jahrhundert brachte die ersten großen Veränderungen für die Frauen. Initiativen zur Berufsbildung formierten sich. Um die Jahrhundertwende arbeiteten 43,2 % der Frauen, die meisten in der Landwirtschaft, viele in Fabriken. Berufstätigkeit war in den meisten Fällen aber eine Notlösung – sie sollte nur die Zeit bis zur Heirat überbrücken.
Es gab allerdings auch Frauen, die sich zu dieser Zeit besonders herauskristallisierten. Ein bedeutendes Beispiel war Berta von Suttner. Sie war die erste Frau die einen Nobelpreis erhielt.
So war auch Anna Stainer Knittel –unsere Geierwally - eine herausragende Frau dieser Zeit. Sie war die einzige Frau die die Kunstakademie in München absolvierte, für die Rechte der Frauen eintrat und sich sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Bereich, für die Gleichberechtigung einsetzte, in einer Zeit wo die Männerwelt regierte.
Familie Knittl | Selbstportrait Anna Knittl |
Informationen zur Geierwally im .pdf-Format
Bilder von den Aufführungen: